Walther Stennes

fr. SA-Führer

* 12. April 1895 Fürstenberg/Westf.

† 19. Mai 1983 Lüdenscheid

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 07/1954

vom 8. Februar 1954

Wirken

Walter Stennes wurde aus alter westfälischer Familie stammend, im Jahre 1897 geboren. Er erhielt seine Erziehung zum Berufsoffizier auf den Kadettenanstalten Flensburg und Lichterfelde und nahm dann von 1914 bis 1918 am ersten Weltkrieg teil.

Für den Nationalisten aus Überzeugung und Revolutionär aus Veranlagung bot eine bürgerliche Existenz in der Weimarer Republik keinen Anreiz. Nach der Demobilisierung marschierte er im Jahre 1919 in dem westfälischen Freikorps Hacketau weiter, um in diesem Verband bei der Niederkämpfung des Spartakismus mitzumachen. Daraufhin kam er zur preussischen Schutzpolizei, die ihn als Führer einer Hundertschaft zur besonderen Verwendung einstellte. Von hier führte der Weg dann St. weiter zur "Schwarzen Reichswehr" und neben dieser zur NSDAP, d.h. zur SA, wo er in raschem Aufstieg zum "Osaf-Ost" (Oberster SA-Führer Ostdeutschlands) aufrückte.

In dem Streit um die Vorrangstellung zwischen der SA und der PO (Politische Organisation) geriet St. genau wie der frühere Oberste SA-Führer Pfeffer und Männer wie Otto Straßer in Gegensatz zu Hitler, den er ursprünglich bedingungslos anerkannt hatte. Schon im September kam es zu einem scharfen Konflikt mit dem Gauleiter von ...